Transrapid-Versuchsanlage Emsland

Transrapid-Versuchsanlage im Emsland - eine Hochtechnologie, die nie kommerziell genutzt wurde.

Transrapid-Versuchsanlage Emsland

Transrapid Besucherzentrum

Ich komme morgens mit dem ICE 618 aus München in Münster an. Dort treffe ich Jan. Gemeinsam fahren wir mit dem RE 15 ins tiefste Emsland nach Lathen. Dort befindet sich seit 1980 eine Transrapid-Versuchsanlage. Früher fuhren hier Transrapids mit bis zu 500 km/h auf einer 31,5 Kilometer langen Teststrecke. Leider ist die Anlage seit 2011 stillgelegt und wird teilweise zurückgebaut.

Wir leihen uns Fahrräder und fahren etwas außerhalb zum Besucherzentrum, das vom Förderverein Transrapid Emsland e.V. betrieben wird. Dort kann man alles über die Technik des Transrapids erfahren und sogar einen Transrapid von innen sehen.

Ein besonderes Highlight für mich war es, ans Steuer eines Transrapids zu setzen. Dabei ist erstaunlich, wie wenige Instrumente es gibt - deutlich fortschrittlicher als bei so manchem normalen Zug.

Fahrradtour entlang der Teststrecke

Im leichten Nieselregen fahren wir entlang der Teststrecke Richtung Unglücksstelle, wo 2006 ein Transrapid verunfallte. Damals fuhr ein Transrapid mit 162 km/h auf einen Werkstattwagen, der unwissend vom Fahrdienstleiter auf der Strecke stand.

Heute erinnert eine Gedenkstätte an das schreckliche Unglück, bei dem damals 23 Menschen ihr Leben verloren.

Der Regen wird immer stärker, und wir entscheiden uns nach dem Besuch an der Gedenkstätte, den Rückweg zum Bahnhof Lathen anzutreten.

Die Fahrt entlang der Strecke macht mich nachdenklich. Wir Deutschen haben damals eine so tolle Hochtechnologie entwickelt und erforscht, doch wir haben sie nie kommerziell in Betrieb genommen. Heutzutage nutzt China diese Technologie. Besonders für das Emsland hat diese Technologie viele Chancen gebracht, doch die Bundesregierung hat sich schlussendlich für den ICE entschieden und damit gegen den Transrapid.

Der Besuch bei der Transrapid-Versuchsanlage im Emsland ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert, genauso wie der Blog von magnetbahn.org mit allerlei Informationen über diese Technologie und mein YouTube-Video über die Teststrecke.